2019 Rennradtour Jakobsweg Korb - Santiago de Compostela

 Tagesinhalte  Links zu Komoot
(dort auch Bilder zu den Tagesetappen)
 Einleitung  
 So., 30.06.2019, Korb-Sulz a.N. (1)  www.komoot.de/tour/81729802
 Mo., 01.07.2019, Sulz a.N. - Bantzenheim/F (2)  www.komoot.de/tour/81730577
 Di., 02.07.2019, Bantzenheim - Besançon (3)  www.komoot.de/tour/81732677
 Mi., 03.07.2019, Besançon - Chalon-sur-Saône (4)  www.komoot.de/tour/81733124
 Do., 04.07.2019, Chalon-sur-Saône - Toulon-sur-Allier (5)  www.komoot.de/tour/81733490
 Fr., 05.07.2019, Toulon-sur-Allier - Felletin (6)  www.komoot.de/tour/81743434
 Sa., 06.07.2019, Felletin - Limoges-Feytiat (7)  www.komoot.de/tour/81743793
 So., 07.07.2019, Tagespause in Limoges-Feytiat  
 Mo., 08.07.2019, Felletin - Limoges-Feytiat - Jaumarie (8)  www.komoot.de/tour/81743975
 Di., 09.07.2019, Jaumarie - Cazalis (9)  www.komoot.de/tour/81744098
 Mi., 10.07.2019, Cazalis - Carresse-Cassaber (10)  www.komoot.de/tour/81744519
 Do., 11.07.2019, Carresse-Cassaber - Roncesvalles/ES (11)  www.komoot.de/tour/81744616
 Fr., 12.07.2019, Roncesvalles - Logroño (12)  www.komoot.de/tour/81745001
 Sa., 13.07.2019, Logroño - Burgos (13)  www.komoot.de/tour/81745455
 So., 14.07.2019, Tagespause in Burgos  
 Mo., 15.07.2019, Burgos - El Burgo Ranero (14)  www.komoot.de/tour/81745642
 Di., 16.07.2019, El Burgo Ranero - Ponferrada (15)  www.komoot.de/tour/81745808
 Mi., 17.07.2019, Ponferrada - Portomarín (16)  www.komoot.de/tour/81746189
 Do., 18.07.2019, Portomarín - Santiago de Compostela (17)  www.komoot.de/tour/81746571
 Fr., 19.07.2019, Besichtigungen in Santiago de Compostela und Fisterra  
Sa., 20.07.2019, Autorückfahrt bis F/Périgueux  
So., 21.07.2019, Autofahrt nach Hause  

Einleitung

Als Jakobsweg (spanisch Camino de Santiago, galicisch: Camiño de Santiago) wird eine Anzahl von Pilgerwegen durch ganz Europa bezeichnet, die alle das angebliche Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien (Spanien) zum Ziel haben. In erster Linie wird darunter der Camino Francés verstanden, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab führt und die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León miteinander verbindet. Diese Route, so wie sie heute noch begangen wird, entstand in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.

Ein Pilgerführer des 12. Jahrhunderts, der im Jakobsbuch, der Hauptquelle zur Jakobusverehrung im Hochmittelalter, enthalten ist, nannte für den französischen Raum vier weitere Wege, die sich im Umfeld der Pyrenäen zu einem Strang vereinigen. Nach der Wiederbelebung der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela in den 1970er und 1980er Jahren wurde der spanische Hauptweg im Jahr 1993 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen… (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Jakobsweg; http://www.jakobswege-europa.de/ und weitere Ausführungen in allen Arten der Publikation).

Als ich nach der Beschäftigung mit vielen Publikationen herausgefunden habe, dass der Jakobsweg weitgehendst auch mit dem Fahrrad gefahren werden kann und der gerade fünfzehn Jahre gewordene Enkel gerne mit dem Rennrad mitfahren würde, war das „JA“ zu dieser Tour beschlossen. Gleich nach dem Beginn der Sommer-Schulferien 2019 in Hessen wurde gestartet. Intensive Beschäftigung mit dem geeigneten Streckenverlauf - es gibt ja mehrere Strecken - führte zur Route des Jakobsweges über Limoges nach Santiago de Compostela. Von Familienangehörigen und Freunden erhielten wir viele anspornende Nachrichten.

„Die Geduld aber soll zu einem vollkommenen Werk führen,
damit ihr vollkommen und unversehrt seid und keinen Mangel habt.“

(Jakobus 1 V 4.)

Alle nun zu sehenden Bilder  können durch  anklicken  vergrößert werden.

So., 30.06.2019, Korb-Sulz a.N. (1)

"El camino comienza en su casa" - "Der Weg beginnt in Ihrem Haus", so heißt es u.a. auf der Internetseite http://www.deutsche-jakobswege.de/. Kurz vor 12 Uhr beginnt unsere Tour bei schönstem Sommerwetter. Unsere Rennräder wurden zuvor durch die örtliche Zweiradwerkstatt bestens durchgecheckt. Wir fahren mit Mini-Rucksäcken. Erst morgen Nachmittag treffen wir dann unseren Freund, der uns mit dem Fahrzeug bis zur Rückkehr begleiten wird.

Schon nach wenigen Metern sind wir für 3 km auf dem Jakobsweg bis nach Beutelsbach – siehe Bild. Nach 5 km fahren wir hinauf in den Schurwald. Oben bieten sich uns schöne Blicke auf die Schwäbische Alb, u.a. zum Hohenneufen. Danach folgt die Abfahrt nach Plochingen, ab wo wir dann überwiegend auf Radwegen, nahe am Neckar entlang, bis zu unserem Tagesziel fahren werden. Nach Plochingen passieren wir die Wernauer Baggerseen - Landkreis Esslingen, Baden-Württemberg (BW) -, die ein Naturschutzgebiet im Bereich der Städte Wernau, Wendlingen und der Gemeinde Köngen sind. Bis morgen fahren wir dann von Baden-Württemberg aus nach Frankreich.

Je näher wir der Stadt Nürtingen kommen, desto mehr sehen wir von der Schwäbischen Alb. Nach 65 km auf dem Neckar-Radweg erreichen wir die schöne Universitäts- und Klinikstadt Tübingen. In Rottenburg am Neckar ist es dann Zeit für eine Pause. Nach etwa 90 km sehen wir das Schloss Weitenburg. Es liegt am nördlichen Talhang des Neckartales zwischen den Orten Börstingen und Sulzau. Bereits im Jahre 1062 stand es hier als eine befestigte Wehrburg. Nach 100 km passieren wir die Stadt Horb (Jakobsweg weiter über Loßburg – Alpirsbach) und nähern uns immer mehr dem Schwarzwald. Östlich des Ortsteiles Dettingen befindet sich die Burg Altneuneck, auch Schlössle genannt, eine Höhenburg auf 480 m. Gleich danach erreichen wir unser Tagesziel Sulz, Landkreis Rottweil (Höhe ‎400 bis 679 hm, 12 Tsd. Einw.). Unsere Rennräder können wir sicher im Hotel unterbringen. Nach einer abkühlenden Dusche freuen wir uns über ein gutes Abendessen, das wir aber wegen der äußeren Hitze innen einnehmen.

Bei der heutigen Temperatur von bis zu 41°C begegnen uns nur wenige Radfahrer. Diese Hitze fordert auch uns. Jeder muss sich seine 2 Trinkflaschen dreimal nachfüllen und das vierte Mal wurde es uns möglich durch eine Radler-Senioren-Gruppe, die uns Wasser schenkte.

Istdaten Garmin 800: 119 km, 600 hm, 400 tm; Start 27°C, Ziel 32°C, Höchsttemperatur 41°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81729802

 

Mo., 01.07.2019, Sulz a.N. - Bantzenheim/F (2)

„Beim Radfahren lernt man ein Land am besten kennen,
weil man dessen Hügel empor schwitzt und sie dann wieder hinuntersaust.“

(Ernest Hemingway)

So erleben wir es heute! Unsere gestern Abend gewaschene Radkleidung ist trocken und schon um 8:20 Uhr starten wir. Nach Überquerung des Neckars auf einer schönen Brücke geht es schon nach 2 km hinauf in den Schwarzwald. Auf den nächsten 20 km fahren wir von der Höhe 450 m auf 740 m. Dann geht es 30 km abwärts auf die Höhe 220 m. Ab Schiltach führt uns der Radweg entlang des Flusses Kinzig und bis zur schönen Altstadt Wolfach, jetzt wieder entlang des Jakobsweges. Da die Gangschaltung des Rennrades des Enkels nicht mehr optimal funktioniert, fragen wir eine Frau nach einem Radshop. Spontan hat sie einen in Oberwolfach empfohlen, wohin wir gleich fahren. Die Super-Werkstatt stellt uns die Schaltung in kurzer Zeit neu ein und sie funktioniert bis Santiago de Compostela! Die nächsten 10 km fordern uns nochmals. Ab Haslach im Kinzigtal müssen wir hinauf zur Passhöhe Heidburg, 530 m. In diesen Höhen bieten sich uns wunderschöne Blicke über den Schwarzwald. Auf dieser zweiten Bergkette steigt die Temperatur auf 37°C! Danach fahren wir auf 30 km 300 m abwärts und sind vom Ort Prechtal - im Tal des Flusses Elz nach Freiburg - bis nach Bantzenheim nie weit weg vom Jakobsweg.

In Elzach (7 Tsd. Einw., 361 m) nehmen wir schließlich Abschied vom Schwarzwald – die Tour ist sehr schön! - und pausieren kurz an einem Supermarkt. Freiburg im Breisgau streifen wir, wo uns dann nach 105 km ein Gewitter zu halbstündiger Pause zwingt. Trotz Unterstand sind wir nass und schmutzig, was heute Abend unseren „Reinigungsdienst“ fordern wird. Danach erreichen wir den in den Alpen entspringenden 1.233 km langen Fluss Rhein, den wir nach 122 km Fahrt in Fessenheim überqueren und somit sind wir in Frankreich. Wir sind froh, dass die letzten 16 Kilometer nach Bantzenheim (1.650 Einw., 213-229 m) eben sind und wir unser Tagesziel bei trockenem Wetter erreichen. Unser Chauffeur ist bereits hier. Zum Abendessen sind wir in der nahe liegenden Stadt Neuenburg (Deutschland), wo die Sonne wieder lacht.

Istdaten Garmin 800: 144 km, 920 hm, 1140 tm; Start 24°C, Ziel 30°C, Höchsttemperatur 30°C.

Siehe https://www.komoot.de/tour/81730577

 

Di., 02.07.2019, Bantzenheim - Besançon (3)

Unter blauem Himmel und ca. 24 °C starten wir die längste Etappe unserer Tour. Es ist eine hügelige Strecke, die uns zunächst im südlichsten Bereich der Vogesen entlangführt. Von 200 m geht es heute bis auf 430 m hinauf. Nach 40 km erreichen wir den am See liegenden Ort Michelbach (335 hm). Den Ort Les Errues (380 m) durchfahren wir nach 56 km. Nach 60 km verlassen wir im Ort Roppe die RN 83. Dann kommt eine totale Überraschung. Ein Ehepaar aus der Heimat, mit dem ich schon viele Touren machte, kommt von hinten gefahren. Sie sind ein paar Tage hier und werden heute und morgen mit uns fahren, toll! Nach 66 km folgt der Stadtteil Cravanche (389 m), etwa 3 km nordwestlich der Stadt Belfort. Rechts in der Albert-Schweitzer-Straße, wenige Meter von der Hauptstraße Rue de la 1re Armee de Francaise entfernt, machen wir in der Bäckerei La fournée du Padre Pause – und dies bei 31 °C. Unser Chauffeur kommt auch hinzu. Danach geht es 3 km mit bis zu 10% Steigung aufwärts, und wir erreichen den höchsten heutigen Punkt (430 m).

Rauf und runter fahren wir weiter. Manche Dörfer, wie z. B. Mélecey, liegen auf einer Höhe von 300 m. Sie erstrecken sich in der Talmulde des Grand Ru am nordwestlichen Rand der Hügellandschaft, die sich zwischen den Flusstälern von Ognon und Doubs ausdehnt. Bei Chaudefontaine überqueren wir die A36/E60, auf der wir schon oft mit dem PKW gefahren sind. Nach den letzten hügeligen 14 km erreichen wir unser Hotel im nördlichen Teil von Besançon (117 Tsd. Einw., 235-610 m). Unsere Freunde übernachten im Zentrum der Stadt, wo wir uns dann zum Abendessen treffen.

Istdaten Garmin 800: 156 km, 1323 hm, 1220 tm; Start 22°C, Ziel 28°C, Höchsttemperatur 35°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81732677

 

Mi., 03.07.2019, Besançon - Chalon-sur-Saône (4)

Unsere Freunde kommen mit dem Auto zu uns. Aufgrund der uns zur Verfügung stehenden Tage fahren wir heute eine kürzere Strecke, die etwas südlich des Jakobsweges verläuft. Es ist der Radtag mit den geringsten Höhenmetern auf dieser Tour. Häufig fahren wir auf dem Radweg direkt am Canal du Rhône au Rhin (insgesamt 237 km lang) entlang und am Fluss Le Doubs, was uns viel Spaß macht. Nach 52 km fahren wir wieder entlang am Kanal bis Dole (23 Tsd. Einw., 196-341 m), wo wir eine Mittagspause machen. Mit Eis und Kaffee, der Enkel mit Crêpes, stärken wir uns, was bei 35°C gut tut. Dann fährt das Ehepaar zurück nach Besançon und wir fahren weiter zum Tagesziel.

Die ehemalige Hauptstadt der Franche-Comté ist idyllisch, ganz und gar malerisch, und dann doch wieder überraschend modern. Berühmt in Dole ist das Gerberviertel. Nach 109 km fließen in Verdun-sur-Doubs die Kanäle Le Doubs und La Saône zusammen. Die letzten 21 km fahren wir häufig nahe an der Saône entlang und erreichen die Stadt Chalon-sur-Saône (45 Tsd. Einw., 172-192 m), genau um 17 Uhr. Die Radwege entlang des Flusses Doubs und die verkehrsarmen Straßen sind toll für uns, allerdings plagen uns öfters die Gegenwinde.

Istdaten Garmin 800: 132 km, 433 hm, 587 tm; Start 22°C, Ziel 34°C, Höchsttemperatur 35°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81733124

 

Do., 04.07.2019, Chalon-sur-Saône - Toulon-sur-Allier (5)

Südlich des Jakobsweges fahren wir eine sehr angenehme Strecke. 32 km sind wir auf einem Radweg, die maximale Steigung beträgt nur 5%.

Die erste größere Stadt ist Montceau-les-Mines (19 Tsd. Einw.). Sie liegt am Schifffahrtskanal Canal du Centre sowie am parallel verlaufenden Fluss Bourbince. Die 1266 erstmals erwähnte Stadt liegt in einem Gebiet, in dem seit dem frühen 19. Jahrhundert Steinkohleabbau betrieben wurde. 1884 waren rund 6.500 Menschen, nahezu jeder vierte Einwohner, im Bergbau tätig. In den 1880er Jahren spaltete sich aus der Gewerkschaftsbewegung eine anarcho-syndikalistische Gruppe, die Bande noire („Schwarze Bande“) ab und verübte in Montceau mehrere Attentate auf kirchliche und großbürgerliche Personen und Einrichtungen. 1992 stellte der letzte Untertagebau den Betrieb ein, 2002 schloss auch der letzte Tagebau seine Pforten. In Oudry passieren wir ein Monument aux morts!

Der Canal latéral à la Loire, den wir entlangfahren, ist ein Schifffahrtskanal (fertiggestellt 1838), der in den französischen Regionen Bourgogne-Franche-Comté, Auvergne-Rhône-Alpes und Centre-Val de Loire verläuft. Er bildet zusammen mit den Kanälen Canal du Loing, Canal de Briare und dem Canal du Centre eine Kanalkette, die den Binnenschiffen und Sportbooten einen Übergang von der Seine zur Saône und weiter zum Mittelmeer ermöglicht. Der Kanal beginnt in Digoin, wo er Anschluss an den Canal du Centre findet. Entlang dieses Kanals fahren wir eine kurze Strecke und machen nach 90 km in Digoin eine Pause. Danach überquert der Kanal mit Hilfe einer Brücke die Loire. Nach 118 km erreichen wir Dompierre-sur-Besbre. Toulin-sur-Allier (1.300 Einw.), südlich der größeren Stadt Moulins, ist ein Verkehrsknotenpunkt durch die Autobahn Route-Centre Europe Atlantique.

Es ist super, dass wir ca. 50 km entlang der Kanäle fahren können. Endlose Getreideflächen sehen wir heute. Es wird schon so viel geerntet, dass mir aufgrund des Erntestaubes die Augen tränen und die Nase läuft. Bei 20°C starten wir und bei 35°C erreichen wir unser Hotel. Außerhalb der Kanalwege geht es auf und ab, ein paar Mal mit 11% Steigung. Ich spüre es, mein Enkel nicht, denn er fährt ja fast die gesamte Strecke im Windschatten. Nun wasche ich die Rennradbekleidung für uns beide und danach fahren wir mit unserem Begleiter zum Abendessen in ein Restaurant, nahe am Fluss L’Allier.

Istdaten Garmin 800: 150 km, 1206 hm, 1168 tm; Start 21°C, Ziel 36°C, Höchsttemperatur 39°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81733490

 

Fr., 05.07.2019, Toulon-sur-Allier - Felletin (6)

Heute setzen wir die Tour südlich des Jakobswegs fort. Schön, dass wir zuerst 15 km eben fahren können im Tal des Flusses L’Allier und dies bei 25°C. Dann geht es langsam aufwärts, anschließend auf und ab, mal eine kurze Strecke mit 12% Steigung. Den höchsten Punkt von 683 m erreichen wir nach 135 km. Ab Châtel-de-Neuvre beginnen die Berg- und Talfahrten.

Von Anfang an sehen wir heute nicht nur Kirchengebäude, sondern auch viele Schlösser. Nach 48 km erreichen wir den Ort Montmarault (483 m, 1.500 Einw.), wo wir mit unserem Chauffeur beim Carrefour Market mit Tankstelle pausieren. Die nächsten 20 km müssen wir welliges Gelände fahren, vorbei an Wiesen und Wäldern, bis zur Höhe von 625 m in Les Beaudonnets. Anschließend geht es wellig abwärts und nach 95 km sind wir auf der Höhe von 315 m in dem kleinen Ort Chambonchard am Fluss Le Cher. Bei 41,3°C hört der Enkel richtigerweise auf, also nach 95 km und 950 hm. Im Auto fährt er mit nach Felletin. Hernach geht es für mich in Serpentinen aufwärts, auch mal mit 10 % Steigung. An Flüssen und Seen entlang geht es überwiegend auf Nebenstraßen buckelig weiter zu unserem Zielort Felletin (545 m, 1.700 Einw.), nahe am Fluss Creuse. Eine extreme Hügelstrecke liegt hinter mir, außer Landwirtschaft sehe ich nichts. Gleich um die Ecke des Hotels freuen wir uns über das delikate Abendessen in einem guten Restaurant. Der Enkel meint aber, in einer Pizzeria nachfassen zu müssen! Das gönnen wir ihm. Bis zum anderen Morgen gewittert es heftig.

Istdaten Garmin 800: 153 km, 1859 hm, 1538 tm; Start 20°C, Ziel 27°C, Höchsttemperatur 40°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81743434

 

Sa., 06.07.2019, Felletin - Limoges-Feytiat (7)

Es regnet auch noch heute Morgen. Deshalb fahren wir unsere geplante Radstrecke mit dem Auto. Nach 40 km sind wir in Auphelle am Strand des großen Sees Le Lac de Vassivière (650 m, 9,76 km²), und der Regen hat aufgehört. Deshalb radeln wir wieder. Nach 7 km und 250 hm Abfahrt kommen wir vorbei am kleineren See in Peyrat-le-Château. Anschließend geht es kurz abwärts und dann 5 km durch einen Wald 160 m aufwärts. Ab km 63 geht unsere Tour abwärts, manchmal an den Flüssen Maulde und Vienne sowie an der Bahnlinie entlang. Nach 80 km passieren wir den Ort Saint-Léonard-de-Noblat. Ab jetzt geht es entlang des Jakobsweges bis nach Limoges. Wir überqueren den Fluss Venant, fahren kurz auf der D941, biegen links ab, nach 1 km rechts weiter auf einer Landstraße über Chénour bis zur D44A1, links nach Aureil und überqueren danach die D979. Durch die Orte Laubaudie und Crouzeix erreichen wir um 14:30 Uhr zügig unser Ziel, den Vorort Feytiat. Die Temperatur liegt jetzt bei 35 Grad. Landschaftlich war die Tour sehr interessant. Allerdings war der Straßenbelag meistens aus Rollsplitt, so wie gestern. Das kostet uns viel mehr Kraft. Unser Chauffeur war so hilfsbereit und hat vor Ort in einem Waschsalon drei große Plastiktüten Radkleidung gewaschen – allerbesten Dank! Nach dem Abendessen machen wir noch einen Bummel durch Limoges.

Istdaten Garmin 800: 59 km, 706 hm, 1070 tm; Start 27°C, Ziel 36°C, Höchsttemperatur 36°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81743793

 

So., 07.07.2019, Tagespause in Limoges-Feytiat

Limoges ist eine Stadt mit 134 Tsd. Einwohnern und liegt am Fluss La Vienne, auf 294 m. Durch die Keramik- und Porzellan-Produktion ist Limoges eine weltberühmte Stadt. Dazu gibt es auch Museen, ebenso auch ein Widerstandsmuseum, nachzulesen in www.limoges-tourisme.com/de/Sehenswertes/Das-Know-how.

 

Mo., 08.07.2019, Felletin - Limoges-Feytiat - Jaumarie (8)

Nach einem erholsamen Wochenende können wir heute eine angenehme Tour bei 20°C starten und bei 33°C beenden. Landschaftlich geht es wie vorgestern weiter, viele kleine Seen, dünn besiedelt und auch wenig Autoverkehr. Der Weg geht südlich weiter und nach 1,5 km überqueren wir die A20, dann geht es aufwärts weiter auf der D704. Vorbei an vielen kleinen Orten fahren wir nach 45 km in die Stadt Saint-Pierre-de-Frugie. Kurz danach treffen wir wieder auf den Jakobsweg und fahren weiter bis Thiviers, wo wir nach 66 km zusammen mit unserem Chauffeur eine Pause einlegen. Danach biegen wir rechts ab und fahren auf ruhiger Straße durch Wälder nach Négrondes (77 km). Wir überqueren den Fluss L’Isle und fahren an ihm entlang über Saint-Astier bis kurz vor unsere ruhig gelegene Pension mit kleinem Pool in Jaumarie. Mehrmals haben wir heute eine 14%-ige Steigung, wobei mich der Enkel auf dem Weg hinauf zur Unterkunft überholte, er hatte noch Bärenkraft! In der 35 km entfernten Stadt Bergerac sind wir zum Abendessen. Nicht verschweigen wollen wir, dass es heute mal wieder für uns ein gutes Rindersteak gibt.

Übrigens sehen wir heute die ersten drei Pilger auf dem Jakobsweg, denn er geht direkt an der Unterkunft vorbei, in der wir schlafen.

Istdaten Garmin 800: 129 km, 1438 hm, 1626 tm; Start 21°C, Ziel 36°C, Höchsttemperatur 37°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81743975

 

Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.

(Augustinus Aurelius)

Di., 09.07.2019, Jaumarie - Cazalis (9)

Auf dem Jakobsweg geht es weiterhin am Fluss L’Isle und an der Bahnlinie entlang, wo wir nur geringe Höhenunterschiede haben. Wir sind auf einer bekannten Rennradstrecke mit geringem Autoverkehr. Ab Saint-Louis-en-l'Isle geht der Jakobsweg einen langen Weg gen Süden. Wir meiden diese Richtung, um unsere vorgegebene Zeit einhalten zu können. Deshalb fahren wir südwestlich, weiterhin nahe am Fluss entlang, öfters auf Radwegen. Nach 30 km passieren wir den Ort Montpon-Ménestérol (5.500 Einw.), am L’Isle gelegen. Danach vorbei an Wiesen, Feldern und durch Wälder, wobei wir nach 35 km auf der D9 die A89 (La Transeuropéenne) überqueren. Wie jeden Tag sehen wir Kirchen, Kapellen, Geburtsstätten usw. Wir fahren vorbei an Weingütern und kommen nach Castillon-la-Bataille (3 Tsd. Einw.), wo wir dann zum ersten Mal an den 483 km langen, mächtigen Fluss La Dordogne kommen und ihn auch heute nach 56 km überqueren. Nach dem kleinen Ort Civrac-sur Dordogne verlassen wir bei km 60 den Fluss und fahren nach Rauzan (1.200 Einw., 69 km), wo im Zentrum Parkplatz, Bäckerei, Café, usw. vorhanden sind. Der Enkel hat heute wieder Bärenhunger und verzehrt eine riesige Pizza, der Chauffeur und ich trinken nur eine Tasse Kaffee und ein Bitter Lemon.

Nach den wenigen Aufstiegen sind wir jetzt in einer hügeligen Weinbergregion, wo wir mehrfache Steigungen zwischen 12% und 16% zu bewältigen haben. Der Enkel zeigt heute seine Kräfte, fährt ab und zu voraus, auch auf der 18% Steigung, wo ich das einzige Mal absteige. Wir passieren u.a. den Ort Gornac, dann links ab über Mouchac nach Saint-Macaire, wo es über den Fluss La Garonne nach Langon (7.500 Einw., 100 km) geht. Auf der D222 fahren wir vorbei an Supermärkten, Weinkellern usw. nach Uzeste (400 Einw., 115 km). Die gotische Stiftskirche Notre-Dame wurde schon im 14. Jhdt. gebaut. Darin befindet sich das Grab von Papst Clemens V. (* zwischen 1250 und 1265; † 1314), der 1309 die päpstliche Residenz von Rom nach Avignon verlegte. Nach bereits vielen Auf- und Abfahrten kommen jetzt die letzten. Ab Préchac geht es weiter auf den D114, D115E12, an der Auberge de Cazalis links und nach ca. 1 km rechts abbiegen in die Sackgasse Lautoy. Wir sind hier in einer absolut ruhigen kleinen Ferienanlage, wo wir uns vor dem Abendessen im kleinen Swimming-Pool erfrischen können.

Istdaten Garmin 800: 130 km, 975 hm, 980 tm; Start 19°C, Ziel 25°C, Höchsttemperatur 35°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81744098

 

Mi., 10.07.2019, Cazalis - Carresse-Cassaber (10)

Wir starten heute etwas später und fahren weiter in einer wiesen- und waldreichen Landschaft. Etwas westlich des Jakobsweges sind wir auf ruhigen Straßen. Nach 35 km fahren wir durch den Ort Labrit (900 Einw.) Die Besichtigung der Kirche ist es wert anzuhalten. Bei 50 km fahren wir durch den kleineren Ort Garein, nach 58 km Ygos-Saint-Saturnin (1.300 Einw.). Es geht weiterhin auf ruhiger Straße leicht abwärts, bis wir nach 78 km Tartas (3.300 Einw., 20 m) erreichen. Am Place Artiste Briand ist ein Parkplatz und das Café de la paix, wo wir uns treffen können. Es liegt nahe am Fluss La Midouze.

Wir fahren weiter auf der D7 über Audon, wo wir die Flüsse Adon nach 84 km und den Le Louts nach 90 km überqueren. Hier fahren wir auch durch eine Weinregion. Gleich geht es hinauf in den Ort Montfort-en-Chalosse (1.200 Einw., bis 108 m). Oben im Ort sind ein Aussichtspunkt und ein Supermarkt. Nach 1 km verlassen wir die D7 und fahren weiter auf der D107, wo wir nach 100 km über den Fluss Le Luy fahren, immer vorbei an vielen Kirchen. Jetzt geht es auf und ab, womit wir erst jetzt die 600 Höhenmeter erreichen. Nach 110 km sind wir auf der D3 und nach dem Ort Habas zweigen wir auf die D103 ab. Bei km 118 überqueren wir den breiteren Fluss Gave de Pau (180 km lang, Ursprung Pyrenäen, auch durch Lourdes). Vom Département Landes kommen wir dabei ins Département Pyrénées-Atlantiques. Auf der D29 kommen wir durch Lahontan (500 Einw., Einkaufsmöglichkeiten), fahren gleich danach über die A64 und erreichen dann um 17 Uhr unser Tagesziel Carresse-Cassaber (660 Einw., bis 135 m). Oft war wieder Rollsplitt der Straßenbelag, weshalb ich heute weiß, was ich zu leisten hatte. Mein Enkel fährt meistens Windschatten, aber auf den letzten 15 km fährt er mir davon und wartet beim Hotel auf mich.

Istdaten Garmin 800: 127 km, 635 hm, 700 tm; Start 20°C, Ziel 28°C, Höchsttemperatur 35°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81744519

 

Do., 11.07.2019, Carresse-Cassaber - Roncesvalles/ES (11)

Das ist heute eine kurze, aber besondere Tour. Vor dem Start kommt noch eine ermutigende Nachricht: „Viel Erfolg für die harte Etappe heute. Immer an das Ziel denken und eure Kräfte gut einteilen. Stretching in der Pause hilft. You need to achieve the unachievable everyday.“

Um 9:15 Uhr starten wir gut motiviert. Nach 30 km beginnt der Aufstieg in die Pyrenäen, ab km 37 kommt auch eine kurze 13%-Steigung. Dann geht es ab und auf, bis wir ab km 57 in die Pyrenäen hinauffahren. Auf der D29 setzen wir die heutige Tour fort. Gleich fahren wir über den Pyrenäen-Fluss Gave d’Òloron und nach 4,5 km in den Ort Escos. Dort biegen wir ab und fahren auf der D125, abseits der Hauptstraße, weiter. Bei km 20 fahren passieren wir den Ort Saint-Palais. Auf der D8 und der 508 geht es weiter über den Gebirgspass Col des Palombières und anschließend auf der D22, letztlich auf der D933, wo wir um 12:15 Uhr nach 52 km Saint-Jean-Pied-de-Port (1.600 Einw., 170 m) am Jakobsweg erreichen.Diese französische Kleinstadt liegt im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine, ganz nahe an der Grenze zu Spanien, 76 km von der spanischen Stadt Pamplona sowie 53 km von der Atlantikküste entfernt, und gehört zum französischen Baskenland. Wir treffen unseren Chauffeur und machen Mittagspause in diesem interessanten Ort Saint-Jean-Pied-de-Port. Zuerst gehen wir aber den Berg hoch in das Pilgerbüro in der 39, rue de la Citadelle, wo wir auf unseren Pilgerausweis einen weiteren Stempel bekommen. Wir kommen zur rechten Zeit und die dort arbeitenden Damen und Herren vermeiden lange Schlangen vor dem Pilgerbüro. Der Enkel kauft sich hier einen eleganten Sonnenhut.

Wir haben gelesen, dass auf der D933 starker Verkehr sein soll, deshalb fahren wir anfangs auf der D403, nahe am Fluss La Nive d’Arnéguy entlang. Das ist aber sehr buckelig. Deshalb und aufgrund des absolut geringen heutigen Verkehrs wechseln wir auf die Hauptstraße. In Arneguy kommen wir von Frankreich nach Spanien und jetzt beginnt für uns der Aufstieg durch eine frequentierte Urlaubsregion der Pyrenäen. Nach Steigungen, kurz auch 16%., anschließend max. 8%, wir erreichen wir nach 27 km den Puerto de Ibañeta (1.057 m, Pass Roncesvalles). Dort stoppen wir am Aussichtspunkt und Rolandsdenkmal, danach geht es 2 km abwärts in den Pilgerort Roncesvalles (weniger als 30 Einw.), was heißt "Tal der Dornensträucher". Es soll hier die erste Etappe des „eigentlichen“ Jakobsweges sein, dem so genannten Camino Francés, der in St-Jean-Pied-de-Port beginnt und knapp 25 km weit über diesen Grat der Pyrenäen (Karl der Große soll ihn bei seinem Spanien-Feldzug im Jahre 778 passiert haben) hierher nach Roncesvalles führt. Dieser Pass soll der kühlste Ort des gesamten Pilgerwegs nach Camino de Santiago sein! Roncesvalles liegt südlich dieses Passes auf 900 m Höhe und ist eine bekannte Station für die Pilger. Im schönen Augustinerkloster können viele Pilger in einem Saal aus dem 12. Jahrhundert schlafen. Wir aber sind im benachbarten Hotel Roncesvalles, wo wir auch auf unserer Pyrenäen-Tour am 2./3.09.2014 schon waren. Pilger sind da, aber weniger als wir damals hier gesehen haben. Dieses restaurierte Hotel - im Mittelalter war es ein Krankenhaus - liegt neben dem Kloster. Glücklich und hoch motiviert erreichen wir dieses Tagesziel um 17 Uhr, dies nach super Wetter, gelegentlich geringen Winden und geringstem Autoverkehr. Unsere Pilgerhefte werden im Hotel gestempelt. Um 19:30 Uhr besuchen wir in der Jakobskirche die Messe. Am Abendmahl können nur Katholiken teilnehmen.

Abendessen gibt es hier überall erst ab 20:30 Uhr, wir nehmen dies in einem Restaurant im Nachbarort Burguete ein und lassen uns die Steaks schmecken. Herzliche Grüße heute nun aus Spanien.

Siehe John Brierley, Jakobsweg, Seite 54f (danach nur Angabe der Seiten).

Istdaten Garmin 800: 80 km, 1827 hm, 902 tm; Start 22°C, Ziel 31°C, Höchsttemperatur 40°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81744616

 

Fr., 12.07.2019, Roncesvalles - Logroño (12)

Nahe des baskischen Dorfes Roncesvalles (baskisch Orreaga, franz. Roncevaux) fand eine Schlacht statt. Es war ein Überfall der einheimischen baskischen Bevölkerung auf die Nachhut eines fränkischen Heeres unter Karl dem Großen am 15. August 778.

Wir fahren 21 km bergab, erst durch Burguete, wo wir gestern Abend gegessen haben. Nach 5 km geht es am großen Campingplatz Urrobi links ab auf die schöne Nebenstraße NA-1720, entlang am Fluss Río Urrobi, zuletzt vorbei an Seen, dann aufwärts und wieder abwärts. Den Jakobsweg verlassen wir dort, da wir die stark frequentierte Straße in die Stadt Pamplona (196 Tsd. Einw.) meiden wollen. Es geht mal wieder auf und ab. In Olaverri biegen wir nach 28 km rechts ab auf die NA-2355. In Ecay de Lónguida geht es rechts, und wieder auf der NA-1720 weiter nach Urroz Villa (hier ist ein Nonnenkloster), dann links abbiegen auf die NA-2344. Hier sehen wir immer wieder Wasserkanäle und kleine Flüsse. Nach 50 km fahren wir an einem Staudamm vorbei und überqueren die A-21. Jetzt fahren wir auf der NA-234 weiter. Wir sehen manche kleinen Orte, zuerst Tiebas (Bar El Centro), später überqueren wir nochmals die A-21, dann nach 60 km Fahrt nach Campanas, wo wir Pause machen und in dieser Hitze viel trinken. Der gestrige Tag war für den Enkel zwar toll, aber doch anstrengend. Deshalb fährt er ab hier im Auto mit zum Tagesziel.

Auch hier sieht man eine Weinbaugegend. 2 km fahre ich auf der N-121, dann folgt die NA-601 und nach 7 km der Ort Enériz, vorbei an mehreren Restaurants und einer Kirche. Nach 74 km passiere ich Puente la Reina (Ortsname „Gares“ auf Baskisch, 2.500 Einw., 350 m,). Jetzt ist man wieder am Jakobsweg bis nach Logroño, insgesamt eine buckelige Strecke. Über den Fluss Arga fahre ich weiter in der bekannten Rioja Weingegend auf der NA-1110, oft nahe vorbei an der A-12.

Nach 95 km komme ich durch die Stadt Estella (Baskisch „Lizarra“, 14 Tsd. Einw., 421 m), am Fluss Ega und mit bergiger Umgebung. Ich sehe manche Kirche und Einkehrmöglichkeiten. Hier sind auch Weinkellereien. Weiter fahre ich auf der NA-1110, oftmals entlang der A-12, die ich mehrmals überquere. Nach 121 km bietet sich in Sansol ein schöner Blick auf den Ort Torres del Rio, den ich umfahre. Ab Viana (4.000 Einw.) fahre ich die letzten 9 km auf der N-111, zuletzt über den Fluss Ebro, nach Logroño (155 Tsd. Einw., 385 m), die ich um 18 Uhr erreiche. Nach ausgiebiger Dusche gehen wir Abendessen ins Zentrum der Stadt.

Istdaten Garmin 800: 144 km, 1556 hm, 2112 tm; Start 25°C, Ziel 36°C, Höchsttemperatur 44°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81745001

“Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad fuhr.”
(Albert Einstein über die Relativitätstheorie, deutsch-schweizerischer Physiker und Nobelpreisträger, 1879 – 1955)

Sa., 13.07.2019, Logroño - Burgos (13)

Vor der Sonntagsruhe fahren wir heute eine kürzere, jedoch hügelige Strecke. Allerdings fährt der Chauffeur uns am Vormittag aus der belebten Stadt heraus. In der Höhe 300 m starten wir kurz vor Nájera (8.500 Einw.). Nach 60 km erreichen wir die Höhe von 1.160 m. Der Jakobsweg ist fast immer in unserer Nähe. Wir sehen wieder viele Kirchen und Gedenkstätten. Nach 22 km fahren wir durch die sehenswerte Stadt Santo Domingo de la Calzada (6.300 Einw., 638 m; Trinkwasserstelle, Rad Shop, Café). Den Fluss Rio Oca sehen wir heute. Er ist ein ca. 70 Kilometer langer Nebenfluss des Ebros, der im Iberischen Gebirge entspringt und von Süden nach Norden die Comarca Montes de Oca durchfließt sowie die fruchtbare Agrarlandschaft der Bureba und er mündet etwa 5 km nordwestlich von Oña in den Ebro. Belorado (1.900 Einw., 780 m) ist ein historischer Ort am Jakobsweg in der spanischen Provinz Burgos, und wir erreichen ihn nach 43 km. Dort ist nebst der Kirche auch ein Nonnenkloster. Villa Franca Montes De Oca (200 Einw., 950 m) ist ein kleiner Ort mit der Iglesia de Santiago Apóstol. An der höchsten Stelle der heutigen Tour sehen wir die Ermita de Valdefuentes (P vorhanden). Nach 75 km sind wir in Ibeas de Juarros (1.200 Einw., 932 m). Zuletzt müssen wir durch die Stadt Burgos (176 Tsd. Einw., 856 m) zum Hotel fahren. Burgos, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz der autonomen spanischen Gemeinschaft Kastilien und León, ist durch ihre intakte mittelalterliche Architektur geprägt. Bekanntestes Wahrzeichen ist die im Stil der französischen Gotik erbaute Kathedrale, die der Heiligen Maria gewidmet ist. Die drei Hauptportale werden von verzierten Glockentürmen flankiert. Im Inneren der Kirche befinden sich die mit Heiligenfiguren geschmückte Capilla del Condestable und das Grab von El Cid (Rodrigo Díaz de Vivar), dem berühmten militärischen Anführer aus dem 11. Jh.

Um 14.45 kommen wir im Hotel in Burgos an. Heute ist für uns die bisher kühlste Temperatur gewesen, mit nur 16°C. Unser Super-Chauffeur wäscht wieder unsere Mengen an Wäsche - tausendmal danke! Nun freuen wir uns auf die Ruhephase an diesem Wochenende. Am Abend regnet es wie aus Kannen!

Istdaten Garmin 800: 90 km, 1050 hm, 714 tm; Start 27°C, Ziel 21°C, niedrigste Temperatur 16°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81745455

 

So., 14.07.2019,  Tagespause in Burgos

Ein gutes Frühstück nehmen wir erst um 9 Uhr ein. Am Vormittag schauen wir die Innenstadt ausgiebig an, was gestern aufgrund des Regens nicht klappte. Das Stadttor Arco de Santa Maria, ist ein Wahrzeichen von Burgos. Dann gehen wir in die Kathedrale (Plaza Santa María) und nehmen an der Messe teil. Eine weitere Attraktion von Burgos ist die gute Küche. 2013 war Burgos die spanische Hauptstadt der Gastronomie! Die Speisekarte ist herzhaft, reich an Fleisch und Gemüsen. Besondere Spezialitäten sind Blutwürste (morcilla), Käse mit Honig, Lammbraten (cordero asado) und deftige Eintöpfe. Auch sind die lokalen Tapasvariationen nicht zu verachten. Gute und preiswerte Restaurants und Bars befinden sich z. B. in der Calle San Lorenzo, die in nördlicher Richtung von der Plaza Mayor abzweigt – siehe reisen-nach-spanien.com/kastilien-leon/burgos.

Vor dem Abendessen ersetze ich dem Enkel den durchgebremsten Hinterrad-Reifen mit einem neuen. Er hat sich am Nachmittag ausgiebig entspannt und 5 Std geschlafen. Jetzt sind wir im Restaurant und genießen als Vorspeise Tapas, und verköstigen uns dann mit einem exklusiven Hauptgang.

 

Mo., 15.07.2019, Burgos - El Burgo Ranero (14)

Wir beginnen die letzte Woche unserer Tour und fahren am Anfang und Schluss nahe am Jakobsweg. Um 8.30 Uhr starteten wir in Burgos bei blauem Himmel. Oft sehen wir auch hier viele Kirchen und Denkmäler. Meistens sind wir auf der N-120, oft nahe an der A-231. Durch viele Orte geht die Tour, jedoch haben wir heute keine Wälder, also wenig Schatten. Nach 14 km geht es 4 km und 100 hm aufwärts, dann dasselbe abwärts. Nach 1 km nochmals wie gehabt, dann jedoch 10 km abwärts und 150 tm. Nach 32 km fahren wir durch Olmillos de Sasamón (150 Einw., 831 m). Hier ist ein schönes Castillo. Melgar de Fernamental (1.600 Einw., 793 m) passieren wir nach 50 km. Kurz vor Osorno verlassen wir die N-120 – daneben läuft die Autobahn AP71 -, fahren links kurz auf der N-611, biegen dann rechts ab auf die P-240, nach 86 km links ab auf die P-241. Den Río Carrión mit See überqueren wir nach 90 km. Auf der PP-2416 fahren wir nach 102 km durch Lagunilla de la Vega (Bar, Käseladen) und setzen die Fahrt von 105 km bis 110 km auf der P-235 fort. In Villambroz biegen wir nach rechts ab, wo wir beim kleinen Ort Villambrán de Cea den höchsten heutigen Punkt auf 932 m erreichen. Die jetzige Strecke geht immer wieder auf und ab und hat schlechte Straßenbeläge und viele Schlaglöcher. Das hat auch Folgen: erst hat der Enkel am neuen hinteren Reifen Plattfuß, bald danach ich vorne. Doch beim Schlauchwechsel zerstöre ich den Schlauch. Jetzt muss der Chauffeur mit dem Ersatzschlauch kommen, was auf dieser abgelegenen Strecke äußerst kompliziert ist.

In Villalebrín kommen wir nach 125 km auf die LE-6707, wo wir nach 5 km Sahagún (2.650 Einw., 822 m) durchfahren. Das Zentrum der Stadt bildet der Plaza Mayor, der noch heute die Bogengänge bewahrt. In den Straßen der Stadt kann man Häuser mit Fachwerk aus Holz und Ziegel oder mit Mauerverkleidungen aus Stroh und Lehm bewundern. Siehe

www.spain.info/de/que-quieres/ciudades-pueblos/otros-destinos/sahagun.html#.

Bei der Ausfahrt kommen wir über den Fluss Cea, dann auf der N-120 parallel zur A-231 und erreichen nach 15 km in dem kleinen Ort El Burgo Ranero (750 Einw., 881 m) das gebuchte Hotel, nahe am Autobahnanschluss, nicht wie geplant um 17 Uhr, sondern wegen der Reifenpanne erst um 19 Uhr. Nicht vergessen wollen wir, dass wir auf der gesamten heutigen Strecke nicht mehr als 100 Autos gesehen haben. Da neben ihr die Autobahn verläuft, ist dort Verkehr, aber der Autobahnverkehr verglichen mit Deutschland beträgt höchstens 10 %. Immer wieder sehen wir heute das Kantabrische Gebirge an der Nordseite Spaniens, aber nicht zu vergessen sind auch die endlosen Getreidefelder. Viele Pilger können wir heute grüßen.

Das Abendessen nehmen wir Drei in der Landgaststätte des kleinen Ortes ein. Für das dreigängige Jakobspilger-Menü inkl. Mineralwasser und Rotweinflasche 36 €!!! Für drei Personen.

Istdaten Garmin 800: 150 km, 831 hm, 817 tm; Start 20°C, Ziel 31°C, Höchsttemperatur 35°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81745642

 

Di., 16.07.2019, El Burgo Ranero - Ponferrada (15)

Die ersten 20 km fahren wir leicht bergab - immer entlang des Camino de Santiago - auf der LE-6615 bis nach Mansilla de las Mulas (1.800 Einw.). Zunächst sind wir auf der LE-512, vorbei an den kleineren Orten Villacelama und Villanueva de las Manzanas. Gleich danach biegen wir rechts ab und fahren auf der LE-5516 weiter. Manche Orte durchfahren wir auf dem Weg nach León (125 Tsd. Einw., 837 m), wo wir nach 44 km ankommen und kurz pausieren. Schon am Fluss (in Spanisch „Río“) Torío kommen wir wieder auf den Camino. León liegt am Río Bernesga und ist die Hauptstadt der Provinz León. Es gibt hier zahlreiche Kirchen und Kathedralen, die für ihre Architektur und Kunst bekannt sind. Darunter ist die gotische Catedral de León (hier könnten wir uns treffen) aus dem 13. Jahrhundert mit ihren Türmen und Strebebögen. Die romanische Basílica de San Isidoro aus dem 10. Jahrhundert ist für ihre Fresken und königlichen Gräber berühmt.

Leider haben wir nach León auf der Nationalstraße 120 viel Verkehr. Nach 68 km halten wir in San Martín del Camino, wo wir wieder Stempel und Unterschrift erhalten und viel trinken sowie die Behälter am Rennrad wieder füllen. Nach 86 km fahren wir dann rechts ab auf die N-120a. Gleich kommen wir nach San Justo de la Vega (1.150 Einw., 848 m. In der Bischofsstadt Astorga (1.150 Einw., 868 m) haben wir Mittagspause in der Av. as Murallas. Neben dem Camino de Santiago Francés fahren wir weiter auf der LE-142, wo wir auf den nächsten 27 km 600 Höhenmeter bewältigen müssen. Wir radeln durch kleinere Orte, manchmal auch durch Wälder. Oben in den Bergen bieten sich Einkehrmöglichkeiten in Foncebadón (1.430 m) oder noch besser nach 5 km in Manjarín (1.460 m). Es ist ein sehr kleiner, fast verlassener und verfallener Ort am Jakobsweg. Zwischen beiden Orten ist das Cruz de Ferro, nämlich ein Eisenkreuz, das auf einen Baumstamm auf dem Montes de León montiert ist und damit den mit 1.500 m höchsten Punkt des Jakobswegs Camino Francés am Monte Irago markiert. Das Originalkreuz befindet sich seit 1976 im Museo de los Caminos in Astorga. Neben einer kleinen neuzeitlichen Kapelle aus dem Jahre 1982 gibt es einige überdachte Rastplätze für Pilger. Bis zur Christianisierung des Ortes durch einen Eremiten, der den Vorläufer des oben erwähnten Kreuzes aufstellte, soll an dieser Stelle vielleicht der römischen Weggottheit Merkur durch Ablegen eines Steines gehuldigt worden sein.

Danach beginnt eine 15 km lange extreme Abfahrt mit 900 Höhenmetern, wobei wir bereits nach 5 km in El Acebo einen Stopp einlegen, denn am Ende des Dorfes erinnert ein modernes Denkmal an den Tod des deutschen Pilgers, Radfahrer Heinrich Krause, der hier am 13. August 1987 starb. Eine Legende dieser Region besagt auch, dass das Schwert des Königs Pelayo, welches er in der Schlacht von Covadonga verwendete, im Dorf Acebo geschmiedet wurde.

Bergauf und bergab fahren ist hier deshalb extrem, weil die Straße sehr rau ist. Katastrophal war die bis 15 %ige Abfahrt, die für mich schlimmer ist als die vom Stilfser Joch. Der Enkel zeigt mir nach der Abfahrt eine Blase an einem rechten Finger, entstanden durch Bremsen und Festhalten des Lenkers.

Nach 133 km fahren wir durch den Ort Riego de Ambrós (920 m). Im 12. Jh. soll es hier bereits ein Pilgerhospiz gegeben haben, seit den 1990er Jahren gibt es ein neues. Nach 140 km passieren wir den Ort Molinaseca (900 Einw., 590 m), der auch direkt am Jakobsweg liegt. Hier und danach sehen wir öfters den Fluss Meruelo, der kurz vor unserem Tagesziel in den größeren Fluss Boeza mündet, welcher mit dem Sil zusammenfließt. Auf der LE-142 schauen wir aufs Ende der langen Tour und fahren gemütlich zum etwas ruhig gelegenen, sehr schönen Hotel in Ponferrada (67 Tsd. Einw., 508 m). Die Stadt ist von den Montes de Léon umgeben. Es ist eine Gebirgskette im Westen der spanischen Provinzen León und Zamora. Wir haben sie überquert von Ost nach West.

Noch nie haben wir so viele Pilger gesehen wie heute, es waren bestimmt mehrere hundert.

Istdaten Garmin 800: 150 km, 1281 hm, 1624 tm; Start 20°C, Ziel 33°C, Höchsttemperatur 38°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81745808

 

Mi., 17.07.2019, Ponferrada - Portomarín (16)

Unsere vorletzte Tour ist zwar nur 119 km lang, aber beim Überqueren einer Bergkette haben wir die viele Höhen- und Talmeter zu bewältigen, fast wie aufs Stilfser Joch, nur nicht so steil, auch ist die Strecke länger. Die ersten 30 km haben kaum Steigungen. Bis km 40 fahren wir nahe an der A-6, überqueren sie manchmal, auch geht es öfters am Río Alcarce und anderen Flüssen entlang. Fast die gesamte Distanz erfolgt auf verkehrsarmen Nebenstraßen und am Jakobsweg. Nach 25 km kommt das Schild „Der Weg ist das Ziel“. In Vega de Valcarce (650 Einw., 630 m) sowie zwischen Ruitelán und Las Herrerías de Valcarce haben wir traumhafte Blicke auf die Berge. Deshalb gibt es dort viele Hotels und Restaurants. Nach 42 km beginnt jetzt der Aufstieg, auch mal mit 13% und sogar 17% Steigung auf rauen Straßenbelägen, und nach 8 km sind wir oben in dem interessanten Passort O Cebreiro (155 Einw., 1.300 m). Hier sehen wir Kirche, Hotels, Restaurants, Aussichtspunkte und es lohnt sich eine Pause. Hernach fahren wir eine bucklige Strecke über die Berge Alto de San Roque und Alto de Poio (hier: der Jungfrau Maria geweihte Kapelle), wo es auch manche Einkehrmöglichkeiten gibt. Nach 65 km kommen 10 km Abfahrt und wir passieren den Ort Triacastela, wo wir wieder Einkehrmöglichkeiten und Aussichtspunkte finden. Das Kloster Samos sehen wir nach 83 km. Nach 94 km sind wir in der am Jakobsweg liegenden Stadt Sarria (14 Tsd. Einw., 513 m). Auf der LU-633 fahren wir weiter, leicht auf und ab, auch mal durch Waldregionen. Die letzten 5 km gehen entlang am Rio Miño (350 km lang im Nordwesten Spaniens) und überqueren ihn hin zum Tagesziel Portomarín (1.500 Einw.). Der Ort liegt am Rande des Jakobsweges. Beim Belesar-Stausee wurde der Ortskern am Hang neu angelegt. Neben der Kirche San Nicolas (Ortsmitte) wurden ein alter Brückenbogen und die Portalfront der Kapelle San Pedro abgetragen und am neuen Standort wiederaufgebaut. Autos sehen wir sehr selten, jedoch Pilger unendlich viele.

Wir sind in einem sehr schönen Garni-Hotel untergebracht. Abendessen nehmen wir in einem vis-à-vis befindlichen Pilgerrestaurant zu äußerst günstigen Preisen ein.

Istdaten Garmin 800: 121 km, 1800 hm, 1969 tm; Start 19°C, Ziel 19°C, Höchsttemperatur 30°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81746189

 

Do., 18.07.2019, Portomarín - Santiago de Compostela (17)

Wie fühlen wir uns heute? Wir beten, hoffen und wünschen, dass wir Santiago gesund erreichen. Am Anfang fahren wir direkt neben dem Jakobsweg. Da wir nicht immer auf häufig frequentierten Nationalstraßen fahren wollen, weichen wir auf eine ruhige Gegend aus, die sehr fruchtbar ist. Jedoch stoßen wir nach wenigen Kilometern auf desolate Wege und noch schlimmer, nach 11 km in Fontellada greift uns ein bösartiger Hund von einem Bauernhof an, dessen Vorhaben ich nur damit stoppen kann, dass ich ihn mit meiner Trinkflasche anspritze und anschreie. Den auch schlechten Weg können wir nicht fortsetzen und suchen deshalb mit Garmin 800 eine Alternative. Auf der N-540 fahren wir 4 km, biegen dann rechts ab und erreichen auf dieser Nebenstraße die Stadt Monterroso (3.800 Einw., 504 m). Auf der stärker befahrenen N-640 fahren wir bis Agolada (2.400 Einw., 580 m), wo wir nach 40 km zusammen mit unserem Chauffeur eine Pause einlegen. Anschließend biegen wir rechts ab auf die PO-840 und nach wenigen Metern links ab auf die EP-6306. Zu erwähnen sei auch, dass wir hier in diesem nordwestlichen Teil Spaniens durch ein sehr fruchtbares Land fahren. Auf unserer Strecke passieren wir etliche kleine Orte und nach 58 km ist dies Vila de Cruces (6.500 Einw.), wo eine Tankstelle und Einkaufsmöglichkeiten vorhanden sind. Wir fahren kurz rechts auf der PO-905, biegen dann links ab auf die PO-960, wo es nun 14 km überwiegend abwärts geht. Immer wieder können wir auch hier Einkaufsmöglichkeiten, Apotheken und Weinkellereien sehen. Als wir unten sind, fahren wir im Ort Gres über den Fluss Río Ulla. Danach geht es auf der AC-960 im Wald wieder bergauf, aber nie mehr als 9%. Auf dieser Straße geht es weiter bis an die stark befahrene Kreuzung in Susana. Die Verkehrsdichte veranlasst uns, auf eine Nebenstrecke zu wechseln, auf der wir bergauf östlich und westlich fahren und um 16 Uhr unser im Zentrum der weltbekannten Stadt Santiago de Compostela (96 Tsd. Einw., 260 m) liegendes Hotel erreichen. Wir sind am Ziel!!!

In Eile und ohne unsere Radkleidung zu tauschen, fahren wir mit dem Auto zur Registrierstelle „Oficina de Acollida ao Peregrino“, in der Rúa das Carretas, 33. Am Check-Point kommen wir schnell vorbei und glücklicherweise sind noch nicht viele Pilger da. Da wir Zwei eine Gruppe bilden, werden wir zum zuständigen Bearbeiter gewiesen. In Englisch ist alles schnell erklärt und beantwortet. Alle notwendigen Stempel haben wir. Die Dokumente für unsere Tour am Jakobsweg erhalten wir mit unseren lateinischen Namen VARNERIUM CAROLUM UND PAULUM LEONARDUM. Am Schluss lädt der Bearbeiter uns zur heutigen Messe um 22 Uhr ein, an der wir teilnehmen – ein unvergesslicher Moment!

Ihr Lieben alle, tiefsten Dank für eure Gebete. Wir danken Gott, dass wir gesund geblieben und heil nach über 2.100 km angekommen sind.

Istdaten Garmin 800: 105 km, 1774 hm, 1940 tm; Start 16°C, Ziel 35°C, niedrigste Temperatur 11°C.

Siehe www.komoot.de/tour/81746571

Insgesamt Garmin 800: 2.139 km, 20.451 Höhenmeter, 20.817 Talmeter

„Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren.“
(John F. Kennedy, 35. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, 1917 – 1963)

 

Fr., 19.07.2019, Besichtigungen in Santiago de Compostela und Fisterra

Heute besichtigen wir die Innenstadt und fahren danach nach Fisterra (5 Tsd. Einw.) am Atlantik. Dazu lesen wir in jakobsweg-pilgern-spanien.de/finisterre-muxia:

„Die Klippen des Kap Finisterre bilden das wortwörtliche Ende der iberischen Insel. Viele Sagen und Legenden ranken sich um diesen magischen Ort und es soll manchen Besucher gegeben haben, der Unglaubliches von den Klippen entdeckte. Was davon auch immer wahr sein mag, Fakt ist, dass Finisterre zu einer der atemberaubendsten Küsten von Spanien gehört, an dem sich auch viele Pilger über das Jahr hier einfinden. Das Kap Finisterre bildet den inoffiziellen Schlusspunkt des Jakobsweges, denn weiter geht es nicht mehr. Rund 80 Kilometer ist Finisterre von Santiago de Compostela entfernt, dem Ziel des Jakobswegs und dennoch findet sich in Finisterre ein letzter Wegweiser, versehen mit der charakteristischen Jakobsmuschel… Selbst eine grausige Geschichte rankt sich um das Kap Finisterre, denn hier soll im 14. Jahrhundert ein Schiffsmeister aus Danzig, der den Jakobsweg pilgern wollte, von Piraten überfallen und fast getötet worden. Eine Geschichte, die eine gewisse Endlichkeit von Finisterre zusätzlich unterstreicht… Über die Jahre hinweg wurde es zum Brauch, nach dem Besuch der Kathedrale von Santiago de Compostela noch die letzte Reise zum „Ende der Welt“ zu machen. Die Tradition der Pilger verlangt es, die selbst von einigen Pilgern heute noch ausgeführt wird, am Leuchtturm einen Teil seiner Sachen zu verbrennen, um den neuen Abschnitt im Leben zu markieren. Danach soll ein Neuanfang möglich sein und das alte Leben ist sozusagen ausgelöscht oder ausgebrannt.“

Der Endpunkt ist beeindruckend und vergessen werden wir diesen nicht. In der Stadtmitte Fisterra gehen wir spazieren und nehmen in einem Restaurant am Hafen das Mittagessen ein. Danach fahren wir zurück und gehen zum Abendessen zu Fuß in die Innenstadt von Santiago.

 

Sa., 20.07.2019, Autorückfahrt bis F/Périgueux

Kurz nach 8 Uhr verlassen wir unser ersehntes Ziel Santiago de Compostela. Für die 1.017 km lange erste Etappe der Heimreise – auch entlang der spanischen Biskaya - brauchen wir über 10 Stunden. Zwei Pausen sind notwendig. Das nahe einer Autobahnausfahrt befindliche Garni-Hotel, nahe der historischen Stadt Périgueux, ist ruhig und schön. Zum Abendessen fahren wir nach Périgueux, die am Fluss L’Isle liegt.

So., 21.07.2019, Autofahrt nach Hause

Frühstück nehmen wir im benachbarten Lokal ein. Dann fahren wir noch fast 1.000 km nach Hause, wo wir gesund und glücklich angekommen.