2015 A / Passau-Wien
Einführung
„Das Leben ist wie Radfahren. Du fällst nicht, solange du in die Pedale trittst.“
(Claude Denson Pepper, US-amerikanischer Jurist und Politiker, Senator von 1963 bis 1989 im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten, 1900-1989)
Seit zwei Jahren sind meine Enkel - 8 und 11 Jahre alt - begeisterte Rennradfahrer. Dass sie nicht nur Tagestouren fahren wollen, sondern auch mal einen Radurlaub erleben möchten, war zu erwarten. So wird ihnen schon im Herbst 2014 eine für sie geeignete Tour, gemeinsam mit ihrem Vater und mir, zugesagt. Nach einem intensiven Training mit meinen Enkeln sind wir fit für die Tour von Passau nach Wien.
Über eine österreichische Agentur buchen wir die viertägige Rennradtour. Gut gelingt die Vereinbarung über Unterkünfte mit Halbpension, täglicher Gepäcktransport und Rückreise mit dem Bus nach Passau. Eine detaillierte Tourbeschreibung erhalten wir auch. Zusätzliche Informationen über diese Tour bereite ich vor. Ein gekürzter Einblick folgt hier.
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Donau vom Anfang im Schwarzwald bis zum Ende am Schwarzen Meer
By TomGonzales, major revision by Ulamm in April 2016 [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons |
Über diese Tour
Die zu sehenden Bilder können durch anklicken vergrößert werden.
So., 26.07.2015, Anreisen
Mit den 4 Rennrädern im Auto erreiche ich gegen 16 Uhr das gebuchte Hotel in Passau. Nach der Einbuchung wird das Fahrzeug in der Tiefgarage bis zur Heimreise geparkt.
Mein Sohn und die zwei Söhne kommen kurz nach 18:30 Uhr mit dem ICE von Frankfurt/M. in Passau an. Die jungen Rennradler sind bestens gelaunt.
Nach einem Menu im Hotel gehen wir früh ins Bett, zumal es jetzt regnet, aber auch um morgen fit zu sein.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2015-a-passau-wien#sigProId0b2c98f4f1
Mo., 27.07.2015, Passau - Aschach
Im Hotel, direkt an der Donau, schlafen wir gut. Durch die Nacht regnet es. Wir starten den Radweg an der Donau (zweitlängster Fluss Europas, 2.860 km lang) an einem feuchten und kühlen Julitag. Gegen Mittag ist es warm und problemlos fahren wir auf dem nördlichen, guten Radweg. Kurz vor Jochenstein wechseln wir auf die Südseite und nach gut 2 km mit einer kleinen Fähre bei Uferhäusl wieder auf die Nordseite.
Bei Schlögen wendet die Donau in einer engen Kehre um 180 Grad von südöstlicher auf nordwestliche Laufrichtung und wieder zurück. Bis zu unserem Zielort Aschach (ca. 2.300 Einwohner) gibt es mehrere Wendungen, genannt "Schlögener Schlinge". Problemlos und in bester Laune erreichen wir miteinander das Tagesziel. Zu Fuß besichtigen wir Aschach und erfrischen uns alle mit einem schönen Eis.
Tagesergebnis: 67 km, 46 hm, 100 tm, Fahrzeit 3 Std. 21 Min.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2015-a-passau-wien#sigProId4088757584
Di., 28.07.2015, Aschach - Grein
Die heutige Tour führt uns am Mühlviertel entlang. Bei Linz (ca. 186 Tsd. Einwohner) fließen die Traun und bei Enns die Enns in die Donau.
In direkter Nähe zu Linz passieren wir das Städtchen Steyregg (ca. 5 Tsd. Einw.), dessen Burg herausragt. Sie wurde gegen Ende des 11. Jahrhunderts erbaut. Nach dem 2. Weltkrieg, durch den vieles hier zerstört wurde, begann in Steyregg der Aufbau der Linzer Großindustrie. Hier machen wir direkt an der Donau eine Pause.
Etwa 20 km bis zum Wilhering Ufer bleiben wir auf der Südseite der Donau. Nach weiteren 20 km wechseln wir mit der Fähre bei Mauthausen wieder auf die Nordseite. Bei St. Georgen fahren wir ca. 10 km auf die Südseite nach Mauthausen, wo die Donau erneut mit Fähre überquert wird. Dann führt der Radweg ca. 45 km streckenweise etwas abseits der Donau durch Feld und Wald, ehe das alte Donauschifferstädtchen Grein (ca. 3 Tsd. Einwohner) in reizvoller, idyllischer Lage sichtbar wird.
Unser Hotel liegt im oberen Teil der Stadt, nahe zum Schloss Greinburg mit dem berühmten Arkadenhof und Schifffahrtsmuseum, welches das älteste Theater Österreichs ist.
Tagesergebnis: 91 km, 85 hm, 115 tm, Fahrzeit 4 Std. 36 Min.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2015-a-passau-wien#sigProIdce09b34bec
Mi., 29.07.2015, Grein - Traismauer
Heute heißt es die längste Tour zu schaffen. Wir radeln den R1 durch den Strudengau und die Wachau. Glücklicherweise hat beim Start der Regen schon aufgehört. So fahren wir gleich in Grein mit der Fähre auf die Südseite der Donau und bleiben hier bis Ybbs (sehr historische Stadt mit Fahrradmuseum), weil die Nordseite oft ohne Radweg ist. Zwar müssen wir deshalb zusätzliche Höhenmeter leisten, können aber auch mehr Meter talwärts fahren. Das riesige Benediktinerstift Melk sehen wir über der Donau. Über Spitz geht es in den idyllischen Ort Weißenkirchen, wo ich auch schon im Radurlaub war.
Die zweitausendjährige Geschichte von Weißenkirchen ist sehr interessant. Beeindruckend ist die Wehrkirche aus 1190. Sie überragt die malerischen Gässchen mit historischen Häusern. Begehrt ist auch der Gasthof Heurigen. Wir genießen den Ort und machen eine Erfrischungspause.
Danach fahren wir durch die schönen Orte Dürnstein und Krems. Nach ca. 8 km überqueren wir die Donau und erreichen schnell unseren Gasthof Nibelungenhof in Traismauer, der seit 5 Generationen einer Familie gehört. Über die Nibelungensage ist vieles zu lesen, darüber einiges in wikipedia.
Die Jungs wollen die 100 km erreichen, was ihnen die Einfahrt nach Traismauer ermöglicht. Dann sind sie happy, aber auch müde. Frühes Einschlafen wundert uns nicht.
Tagesergebnis: 98 km, 177 hm, 221 tm, Fahrzeit 4 Std. 51 Min.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2015-a-passau-wien#sigProId64493de34f
Do., 30.07.2015, Traismauer - Wien
Von Ort zu Ort kommen wir schnell auf flachen Radwegen nach Wien. In die Innenstadt führen mehrere Radwege. Schnell sehen wir, dass wir den richtigen Radweg im Garmin-Tacho gespeichert haben. Hunger und Durst müssen wir heute auch nicht leiden, denn die Ortsdichte nimmt zu, damit natürlich auch die Einkehrmöglichkeiten.
Die Stadt Tulln (ca. 16 Tsd. Einw.) ist Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirkes im Bundesland Niederösterreich. Inmitten von Gärtnereien liegend und mit zahlreichen Rabatten quer durch die Stadt ausgestattet, wird Tulln auch Blumenstadt und Rosenstadt genannt.
Bei Greifenstein überqueren wir die Donau und fahren nördlich weiter. Bei km 58 kommen wir auf einer Landzunge immer näher Wien.
Die Zufahrt zu unserem Hotel in Wien ist wirklich beeindruckend. Das gilt für die Fahrt zur Reichsbrücke, und erst recht für die imposante Überquerung der Donau auf einem separaten Radweg dieser Brücke, wo uns kein Auto stört. Auch der letzte Kilometer zum Hotel ist ein problemloser Radweg, wie solche Wege fast überall in Wien sichtbar sind.
Am Ziel dieser Jahrestour angekommen, dürfen wir uns alle selbst auf die Schulter klopfen, besonders aber gilt das den Jungs. Für diese Leistung besichtigen wir heute noch einen Teil der schönen Stadt Wien und gönnen uns ein gutes Abendessen.
Erwähnen möchten wir, dass auf dem begehrten Radweg Passau - Wien nicht zuviele Radfahrer unterwegs waren und wir von niemand gestört wurden.
Tagesergebnis: 69 km, 68 hm, 109 tm, Fahrzeit 3 Std. 16 Min.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2015-a-passau-wien#sigProId7ce1d81c92
Fr., 31.07.2015, Ausflüge in Wien
Die 10 Top Sehenswürdigkeiten von Wien sind: Stephansdom, Schloss Schönbrunn, Rathausplatz, Prater, Hofburg Imperial Palace, Belvedere, Kunsthistorisches Museum, Natur-historisches Museum, Albertina, Haus des Meeres. Mit dem HOP-ON-HOP-OFF Voucher für Wien sind wir mit Omnibus und U-Bahn den ganzen Tag unterwegs und betrachten manches davon.
Zum Abendbrot bringt uns ein Taxi in den international bekannten Weinbauort Grinzing, dem Ort der ‚Heurigen’, wo wir aus der Höhe unseres Heurigen einen fantastischen Blick auf Wien haben. Übrigens ist die Fahrt dorthin unserem Taxifahrer völlig fremd, selbst ihn beeindruckt dies so, dass auch er fotografiert. Nach der Stärkung in freier und heute sehr warmer Natur, gehen wir die etwa 3 km zu Fuß hinunter nach Grinzing und per Taxi zurück ins Hotel.
https://www.rennrad.report/reiseberichte/2015-a-passau-wien#sigProIdcb8f6ac7db
Sa., 01.08.2015, Heimreisen
Um ca. 8:30 Uhr holt uns der Omnibus ab und fährt nach Passau. Von dort fahren mein Sohn und die Kinder mit dem ICE nach Frankfurt/M, was leider durch Ausfälle der Bahn zu ärgerlicher Verspätung führte.
Mit dem im PARKHAUS des Hotels sicher und sehr preisgünstig abgestellten PKW ist für mich die Heimfahrt mit allen Rennrädern problemlos, zumal wenig Autoverkehr besteht.
„Das Leben ist wie ein Fahrrad:
Man muss sich ständig vorwärts bewegen, wenn man das Gleichgewicht nicht verlieren will.“
(Albert Einstein, theoretischer Physiker,1879-1955)